Erzgebirgs-Brevet

Wenn man von Berlin aus mal einen Berg-600er fahren will, ist diese Tour vielleicht das Richtige. ICE und Regionalbahn fahren ca. stündlich im Wechsel. Mit dem ICE ist man nach etwa 40 min am Start. Sogar das Fahrrad wird mitgenommen, wenn man eine entsprechende Reservierung macht.


Unsere selbstgewählten Kontrollpunkte waren Torgau, Waldheim, Annaberg-Buchholz, Rechenberg, Zinnwald, Bad Schandau, Buschmühle, Sebnitz, Sohland, Ebersbach, Zittau, Löbau, Boxberg, Vetschau, Märkisch Buchholz, KW.
Einige davon sind sicherlich nicht so sinnvoll/ überflüssig. Jedenfalls hanben die Zeitlimits uns ganz schön unter Druck gesetzt und sind mit Schlafpause kaum zu schaffen. Aber die virzig Stunden sind zu schaffen, auch, wenn es zwischendurch überhaupt nicht so aussieht!

Zur Strecke:
Bis Torgau eher unspektakulär, aber auch nicht schlecht. Viel Bundesstraße begleitender Radweg. An einigen Stellen ist die Radwegführung etwas unübersichtlich. Der Track liegt auf den Radwegen! Der Straßenverlauf ist manchmal anders. Bis Waldheim (km115) ist es noch flach und gut zum Strecke machen.

Von Zinnwald bis Bad Schandau geht´s fast von alleine, 45km wieder runter. Hier gibt es einige warme Geldinstitute und auch sonst einige trockene Rastplätze. Ab Bad Schandau das Zschirnitztal hoch am frühen Morgen sehr ruhig und schön, gut zu fahren. Nach Sebnitz sind die Berge aber noch lange nicht vorbei, wie wir festgestellt haben, da kommen auch noch einige garstige Anstiege. Ein Highlight ist der Abschnitt von Sohland bis kurz vor Zittau durchs Lausitzer Bergland und Zittauer Gebirge auf dem Radfernweg Sächsisches Mittelgebirge. Ohne größere Steigungen auf malerischen Wegen und Straßen.
Das vielleicht übelste Stück der Tour war der Abschnitt zwischen Zittau und Löbau, 23km Bundesstraße ohne Radweg, aber dafür mit Hügeln und Verkehr. Zähne zusammenbeißen und durch. Eine Alternative hab ich noch nicht gesehen.

Nach Löbau rollt es sehr gut, ohne Berge durch Lausitz und Spreewald auf kleinen Straßen. Ab Märkisch-Buchholz geht’s für 25km auf der B179 schnurgerade geradeaus nach KW, da kann man die letzten Körner verballern, dann hat man es schneller hinter sich. Sonntagabend aber sehr wenig Verkehr dort. Vom Straßenbelag her ist alles dabei, feinster Asphalt, schlechter Asphalt, Gravel, aber auf keinen Fall schlechter als andere Berliner Brevets.

Von Königs Wusterhausen kommt man bis ca. ein Uhr halbstündlich mit S-Bahn oder Regio nach Berlin.

Verpflegung:
Bis Annaberg-Buchholz kein Problem, spätestens in Marienberg, Edeka, km204, sollte man alles für die Nacht und den nächsten Morgen eingekauft haben.
Danach gibt es keine oder nur geschlossene Läden. Wasser ist aber kein Problem, es gibt ausreichend Friedhöfe. Morgens nach Bad Schandau (Schlafpause) gibt es in Sohland (km351) einen offenen Bäcker (Edeka), in Neusalza-Spremberg (km361) Cafeteria „Zur alten Näherei“ mit Kaffee, Frühstück und guter Toilette. Ansonsten fast nur Tankstellen, alles Andere ist zu.