Unsere diesjährige Wander-Etappe soll von Brand nach Brieskow-Finkenherd gehen, 84km, bis an die Oder. Hier Saschas Aufzeichnungen und Fotos.
Ich habe mich kurzfristig für Ankes Wanderstock entschieden. Mal sehen. Der Rucksack ist ganz schön schwer, obwohl es nicht kalt werden soll. Warten in Lichtenberg auf die Bahn nach Schöneweide, dann KW, von dort aus nach Brand. Jetzt ist es 13:10 Uhr. Vor lauter schreiben fast die richtige Bahn verpasst, Ansagen und Anzeiger sind sehr verwirrend.
Im Zug ist Zeit für ein erstes Stefan-Foto.
Stefan schreibt auch.
In Brand, im Hangar zwischen ausrangiertem Tropical-Islands-Müll erste Pause nach 2km. Es gibt ein Bällebad in Säcken und Mini-Piraten-Bötchen im angenehm kühlen Hangar.
Nächste Rast nach 15km. An den Seen konnten wir leider nicht baden, keine Badestelle, nur Angler. Herrenloser Hund im Wald mit Antenne am Halsband. In 2h macht in Leibsch der Laden zu, sind aber auch nur noch 3km.
Der Edeka in Leibsch ließ noch eine ganze Weile auf sich warten aber wir haben es geschafft. Das Radler aus dem Kühlschrank war schön warm. Dann kam ewig keine schöne Bank zum Ahmbrot essen. Zum Glück sind wir noch ein Stück weiter zu einem Waldfriedhof gelaufen. Hier gibt es auch einen Gartenschlauch zum Duschen, das war sehr erfrischend! Uns hat diesmal auch keiner erwischt. 20:50 Uhr geht’s weiter.
Nach langem, sandigem Weg in Pretschen angekommen, bei km30. Es ist 22:30 Uhr, Rastplatz, es wird dunkel.
Wir wollen den Friedhof besuchen, um ihn auf Übernachtungstauglichkeit zu untersuchen. Hier ist ab 6:30 Uhr auch ein Bäcker. Dann wären wir mittags an der Fähre.
Ja, hier wollen wir schlafen, obwohl es Stefan komisch ist. Zwei Bänke unter dem Vordach der Kapelle.
Haben gut geschlafen, bis um 5 Uhr der Wecker geklingelt hat. Kalt war es auch nicht. Die Hüfte tut ein bisschen weh. Mal gucken, wann der Bäcker wirklich aufmacht. Die netten Damen haben uns über eine Stunde vor Öffnung schon mit Kaffee und Kuchen versorgt. Die Leute nach uns mussten dann wirklich bis um 7 warten. Das war schon mal ein guter Start in den Tag, jetzt kann die nächste Etappe kommen. Um 6:30 Uhr geht’s weiter.
Der Weg nach Briescht war sehr schön, so am Morgen. Stefan wurde von Ameisen angefallen, das war für mich sehr lustig. Mücken wollten uns beide fressen, der Autanverbrauch ist hoch. Jetzt ist es halb neun und es gibt nochmal Frühstück auf dem Spielplatz hinter der Feuerwehr. Leider gibt es keinen Friedhof, ich müsste mal duschen. 9:20 Uhr geht’s weiter nach Leißnitz.
Baden an der Fähre, was für ein Luxus! Auf der anderen Seite der Fähre hat der Imbiss offen, kann man schon sehen. Da kommt auch schon die Fähre. Es gibt kaltes Radler auf einer Bank im Schatten am Wasser. Das ist lobenswert.
Rast in Kummerow, km46, laut Track, Das Telefon zeigt aber schon 56km an. Wahrscheinlich, weil wir einige Abstecher gemacht haben und wegen der GPS-Ungenauigkeit. Um 13:00 geht’s weiter.
Nach sehr langen 7km durch die Sonne in Reudnitz angekommen. Friedhof. Kneipe hat leider zu. Chillen auf Gemeindewiese mit einer halben Stunde Mittagsschlaf.
Jetzt in Grunow, km61, 18:00 Uhr. Die Einträge werden kürzer, es ist anstrengend. Ich brauche noch Wasser.
Oh, fein, hinter mir an der Hauswand ist ein Wasserhahn. Wir haben beschlossen, doch bis Frankfurt/Oder, statt bis Brieskow-Finkenherd zu laufen. Das ist zwar 15km länger, aber dafür müssen wir nächstes Jahr nicht von Frankfurt nach Brieskow mit der Bahn, und dann den unspannenden Weg zurück Richtung Frankfurt laufen. Da müssen wir bei unserer nächsten Wanderung nämlich über die Oderbrücke. So geht es jetzt durch das Schlaubetal und am Helenesee vorbei nach Frankfurt.
19:30 Uhr sitzen wir in Dammendorf und pausieren. Dann kommt Siehdichum auf unserer neuen Route.
Es wird Abend, an den diversen Mühlen im Schlaubetal gibt es nichts für uns Wanderer. Wir laufen weiter Richtung Müllrose und hoffen, dass unterwegs was zum Übernachten kommt. Schwierig mitten im Wald. Bis Müllrose sind es aber noch 7km!
Um eins endlich dort angekommen. Wir nehmen die den ersten Rastplatz am See. Stefan geht noch baden, ich falle in meinen Schlafsack und bekomme nicht mal mehr mit, wie Stefan in seinen Schlafsack krabbelt. Irgendwann, gegen sechs, nachdem der Wecker schon 3 mal geklingelt hat, stehen wir auf. Nachts kamen wohl auch irgendwelche Jugendlichen vorbei, haben uns aber in Ruhe gelassen.
Zum Glück hat auch hier wieder ein Bäcker auf und wir Frühstücken auf dem Marktplatz. Wir beobachten, wie Autos ein mittleres Verkehrschaos anrichten um zu parken und Brötchen zu holen.
Noch 18km bis Frankfurt, ich habe meinen Stift verbummelt und kann (und will) nicht mehr schreiben.
Am komplett abgezäunten Helenesee machen wir Rast in hübschen Bretterbuden und -Häuschen. Sind wohl noch aus der Zeit übriggeblieben, als der Campingplatz noch geöffnet hatte. Jetzt ist er ja zu wegen Böschungsabrutsch am See. Nur noch ganz wenige Dauercamper gibt es hier auf dem riesigen Areal.
Nach nochmaliger kurzer Verschnaufpause waren wir dann ca. 13:00 ‚Uhr am Bahnhof in Frankfurt. Die Milchshakemaschine bei Burgerking war wieder kaputt, genau, wie damals, als ich mit Stefan hier schon mal von einer Radtour angekommen bin. Dann muss es eben Cola sein.
Ein Knie tut etwas weh und Muskelkater in den Oberschenkeln, aber sonst relativ ok, nach ca. 100km!