Dirk, Ruben und Jakob konnten es trotz Absage nicht lassen und haben sich auf die DIY-200km-Runde in den Spreewald gemacht. Ich persönlich hätte ja gedacht, dass auch sie nach spätestens 20 Kilometern von der Nichtmachbarkeit ihres Unterfangens überzeugt worden wären. Aber nein, am Sonntagabend kamen prompt die gewünschten Beweisfotos und ein kurzer Bericht:

„Am Startpunkt traf ich auf Dirk und Ruben, die ebenfalls Lust auf Abenteuer hatten. Es war eine schicke Strecke die Christoph für uns vorgesehen hat, gewissermaßen die Verbindung zweier Hausrunden (Bad Saarow und Lübbenau) durch einen mir unbekannten Abschnitt (der Heideradweg auf der ehemaligen Bahntrasse Frankfurt-Cottbus). Wir waren auf schlimmes vorbereitet, wurden aber vom Zustand der Radwege recht positiv überrascht. In Storkow kam dann sogar die Sonne raus!



Der Einstieg in den Heideradweg bei Weichsendof war etwas ruppig, da der Weg eigentlich erst im Landkreis Oder-Spree existiert, wäre aber ohne Schnee und mit etwas Fingerspitzengefühl auch mit dünnen Reifen zu meistern. Ab Landkreisgrenze dann was ganz besonderes: 24 km schnurgerader, komplett leerer Radweg, bedeckt mit 10 cm frischen Puderschnee. Es fuhr sich traumhaft, obwohl es recht stark bremste; gefühlt haben wir 500 hm auf der flachen Strecke zugelegt. Nur die unsichtbaren Kanten waren heikel; jeder von uns hing sich einmal auf und stürzte (sanft). Ab Landkreis Spree-Neiße war der Spaß dann vorbei: der Weg war perfekt geräumt. Mit den Schloten von Jänschwalde im Blick streiften wir Cottbus von Norden her und kehrten in den Spreewald.



Die dortigen Deichkronenwege waren eigentlich schön, nur das haben auch zahlreiche Fußgänger und sogar Langläufer auch gedacht, und hatten die Schneedecke in einen lumpigen halbwiedergefrorenen Matsch verwandelt wo es sich echt mühsam fuhr. Der einziger objektiv unschöner Abschnitt des Tages war das Stück L49 nach Böblitz rein, wo der Autoverkehr recht haarsträubend an uns vorbei heizte. Wenn der Schnee getaut ist lohnt es sich bestimmt die Radroute weiter nach Böblitz zu folgen, wo ein straßenbegleitender Radweg anfängt.
In Burg haben wir uns eine ausgehente Essens- und Aufwärm-Pause verdient. Von da an hangelten wir uns entspannt von Bahnhof zu Bahnhof, und entschieden uns jedes Mal doch weiterzufahren.



In Klein Lubolz gerieten wir in eine „Verkehrskontrolle“ der Dorfjugend im Rahmen des Lausitzer Faschings. Es war nicht ganz klar was die von uns eigentlich wollten, aber es war ein kulturelles Erlebnis. So fuhren wir in die Nacht hinein, und der geschmolzener Schnee von Tag fror teilweise über; es blieb prickelnd. Kurz vor Löpten passierte das was passieren musste: eines der vielen Stiche die ich den ganzen Tag vermutlich schon im Hinterreifen sammelte brach durch, und ich fuhr auf der Felge. Zum Glück hatte Ruben eine Stirnlampe dabei damit ich einen Stopfen reinhauen konnte. Alleine wäre ich ein bisschen aufgeschmissen gewesen. Binnen 10 Minuten rollten wir wieder, aber das hatte schon gereicht um auszukühlen.
Auf den Hofjagdweg zwischen Groß Köris und KW hatte ich mich schon gefreut, denn er fährt sich eigentlich wunderbar, aber zu früh. Die wenigen Autos die auch da fahren hatten es geschafft die Schneedecke anzutauen und glatt zu polieren, aber nicht wegzuschmelzen. Bei Schnee ist gar kein Autoverkehr toll, ganz viel geht auch, nur ein bisschen ist eben Mist. Nach zwei Stürze zogen wir die Reißleine und fuhren auf der Straße über Klein Besten und Zeesen wieder zum Bahnhof KW.
Alles in allem war es eine gelungene Winterausfahrt. Diejenigen die erst nächstes Wochenende fahren sind vernünftiger als wir, haben aber dafür ein besonderes Erlebnis verpasst 😛“



Für alle anderen bleibt es dabei: Kommenden Sonnabend, den 22.2. kurz nach acht ab Bhf. Königs Wusterhausen.
Helden!
Ich bin am Sonntag bei besserem Wetter nur 70km gefahren, davon wenige mit Schnee entlang Liepnitzsee und Waldsiedlung. Für mich genug. Eure Stecke bei der Witterung: Hut ab!
Ruhm den tapferen Menschen!
Herrlich verrückt 😉
Wow, SEHR schön!