Ich durfte den diesjährigen 400er bereits Probe fahren. Was mir dabei aufgefallen ist:
400km können sehr lang werden, besonders, wenn man alleine unterwegs ist.
Meißen ist aber ein lohnendes Ziel, auch wenn der Weg dahin stellenweise anstrengend sein kann.
Oft wird es vorteilhaft sein, in einer passenden Gruppe zu fahren, gerade bei Wind sind die weiten Landschaften und endlosen Straßen kräfteraubend, vor allem auch mental. Viele Höhenmeter merkt man nur daran, dass man etwas langsamer unterwegs ist, „richtige Berge“ gibt es fast gar nicht. Die Straßenqualität ist fast durchgehend gut (nach Brandenburger Maßstab), in Groß Köris gibt es ein nennenswertes Kopsteinpflasterstück, irgendwo auch ein Stück Plattenweg… Autoverkehr war (zumindest bei Dienstag-Morgen-Start) kein Thema. Allerdings habe ich auch oft Radwege genutzt, wenn sie nutzbar waren. Nachts, auf dem Rückweg, ist man sowieso stundenlang alleine.

Der Blick von der Elbbrücke auf die Meißener Albrechtsburg ist eine starker Kontrast zu der mitunter reizarmen Anfahrt und motiviert unheimlich.
Hinter Meißen fahren wir bewusst konsequent den Elberadweg, obwohl der Asphalt hin und wieder durch Pflaster unterbrochen ist. Wunderschöne Blicke über das Elbtal und viele Einkehrmöglichkeiten haben zumindest meine Stimmung deutlich aufgehellt. Bei zu viel Fußgängerverkehr kann man auch die Straße benutzen (das stellen wir an dieser Stelle frei; km207 bis km226), ich fand Fußgänger und Elbeblick angenehmer als Autos.
Ich war ca. 19:30 Uhr in Bad Liebenwerda (km255), dort hatten ein Imbiss und die Tanke noch auf, und man sollte sich spätestens hier gut für die Nacht versorgen. Nach Bad Liebenwerda kommt für sehr lange Zeit (100km) nichts mehr auf dem Track. Die Kontrolle bei Schloss Wiepersdorf (km305) ist nur für das Kontrollfoto gut, sonst ist da nichts.
Meinen nächsten Kaffee habe ich erst in Trebbin (km355) an der Tanke bekommen, die mich aber auch nicht reingelassen hat. Bei 3 Grad, nachts halb zwei etwas schade.
Ab Fröhden (km318) führt der Track über den Fläming Skate. Stellenweise geht es ziemlich hin und her, so dass man im Dunkeln sehr aufmerksam sein muss, um die Abzweige nicht zu verpassen. Eine gute Beleuchtung (und Kopflampe) hilft sicherlich auf diesem finsteren Streckenabschnitt. Eventuell ist es einfacher, wenn man bei km329 links auf die Straße (K7126) wechselt und auf dieser bis Luckenwalde (km337) fährt. In diesem Fall wird die Abweichung vom Track erlaubt.
Auch die Tanke an der Spinnerbrücke (km387) hat mich nicht reingelassen, aber dafür hat der Kaffee dort schlappe 5,20€ gekostet. Die Einfahrt nach Berlin war gegen 3:00 Uhr ein Traum, kaum Verkehr, viele Ampeln noch aus. Und im Amstel House war die Kaffemaschine schon heiß!
Im Rennrad-Forum bin ich auf eine interessante Seite (https://onroutemap.de/) gestoßen, mit der man sich Versorgungsmöglichkeiten entlang eines GPX-Tracks anzeigen lassen kann. Hier der Link mit unserem 400er-Track. Man kann nach diversen Kategorien (Wasser, Tanke, Bäcker) filtern. Natürlich muss man Öffnungszeiten beachten, aber die verzeichneten Friedhöfe für die Wasserversorgung sind sehr hilfreich.
Also, befasst euch vorher mit dem Track und plant Eure Versorgung gründlich. Geht davon aus, dass man auf dem Rückweg kaum Gelegenheit hat, sich aufzuwärmen. 400 Kilometer sind kein 200er, fahrt mit entsprechender Gelassenheit, dann wird es wieder ein ganz besonderes Abenteuer!
Und zum Warmfahren kann gern die nächste Vollmondfahrt am 12.5.2025 genutzt werden.
Es geht mal wieder durch Potsdam Richtung Schwielowsee. Treffpunkt ist, wie gewohnt, 19:00 Uhr am S-Bhf. Grunewald. Eine Anmeldung ist nicht nötig, um so spannender ist, wie viele Leute zusammenkommen. von 1 bis 25 war schon alles da.
Die Strecke ist ca. 80 km lang. Am Neuen Palais, bei km 60 ist traditionell kurze Bier/Rauch/Verschnaufpause (Getränk selber mitbringen!).